Ein freundlicher Empfang an der Kirchentür, Stehtische, die zum Kirchencafé mit guten Begegnungen einladen, eine dezente Beleuchtung der Taufkapelle, die auf eine gute Atmosphäre aufmerksam macht, und im Altarraum eine Gitarre – es ist wieder Gottesdienst mit Pastor Passarge. Kleine Änderungen im Ablauf und ein Lied, “das gar nicht weiß, dass es ein Kirchenlied ist“, tragen dazu bei, dass jeder Gottesdienst in Bunde ein kleines Fest geworden ist, das ich nicht gerne verpasse. Multimedial war der Gottesdienst zur Fußball-EM. Jedem Zuschauer wird wohl schon aufgefallen sein, wie oft vom „Fußballgott“ die Rede ist und dass der Sieg für viele Fans das Glück der Erde und die Niederlage eine persönliche Katastrophe bedeuten. Doch das Spiel selbst mit seinen unzähligen verpassten Chancen mit unserem Leben zu vergleichen und das glückliche Siegestor mit den besonderen Augenblicken im Leben, in denen wir unser Ziel erreichen, dieser geniale Gedanke hat wohl jedem die Augen dafür geöffnet, dass unser Lebensglück ein Geschenk Gottes ist.
Eine interessante Deutung der Schulzeit präsentierte Bernd Passarge mit einer Schulklasse im Schulanfangs-gottesdienst. Anhand der Paradiesgeschichte aus dem Alten Testament zeigte er, dass man nicht erwachsen werden und über Gut und Böse entscheiden kann, wenn man nicht zuvor Schreiben und Rechnen gelernt hat. Und den Erwachsenen wird klar geworden sein, dass da auch noch mehr Kompetenzen erworben wer-den müssen, wenn wir unser Leben sinnvoll gestalten wollen.
Eindrücklich war auch die Erzählung von der Begegnung mit einem blinden Musiker. Anstatt sein Schicksal zu beklagen, hat er die Herausforderung angenommen und seinen Weg zum Glück gefunden. Den Gottesdienstbesuchern machte das Mut, sich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern auf ihrem eigenen Lebensweg die Erfahrung eines gelingenden Lebens zu machen.
Wir sollten die Gelegenheit nutzen, solche Gottesdienste zu besuchen, die zum Weiterdenken einladen, solange Bernd Passarge noch unser Pastor ist.